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29. Sitzung des Ausschusses für Planung und Bau

des Landkreises Schwandorf in der Wahlperiode 2014/2020
Dienstag, 19. November 2019, 14:00 Uhr, Sitzungssaal Landratsamt Schwandorf (U 57)

Tagesordnungspunkt 2 - Sonderpädagogisches Förderzentrum Nabburg -  Vorstellung erste Entwurfsideen der Architekten

Der Vorsitzende Landrat Ebeling erläutert den Sachverhalt. Er begrüßt den Schulleiter Herrn Oliver Vogel.

Herr Architekt Siegfried Knipl, vom Archtiekturbüro Knipl, Pracht + Partner, stellt anhand einer Präsentation die Vorschläge zur Erweiterung des Förderzentrums in Nabburg vor.

Es seien zwei Planungskonzepte für die Erweiterung des Sonderpädagogischen Zentrums in Nabburg erarbeitet worden. Dem Bestand der Fußwege und des Verkehrs auf dem Schulberg sei sich als erstes angenommen worden. Die verlegten Leitungen und Rohre auf dem Gelände seien ebenfalls ermittelt worden. Dabei stellte sich heraus, der Verlauf der 20KV-Leitung würde die Planung beeinträchtigen. Während der Planung habe sich ergeben, dass das Raumprogramm für die Schule auf ein dreifaches der aktuellen Gegebenheiten zu erweitern sei. Beim Vorentwurf 1 wäre zum geplanten Neubau, welcher aus Platzgründen (bestehende 20KV-Leitung) nicht sehr groß ausfallen würde, eine Aufstockung des bestehenden Gebäudes um zwei Stockwerke sowie die Sanierung der bestehenden Räumlichkeiten nötig. Die beiden Gebäude würden mit einer „Brücke“ verbunden werden. Eine Interimslösung mit einer Containeranlage sei für den Umbau mit einer Standzeit von ca. 30 Monaten geplant. Eine überschlägige Kostenermittlung sei mit 8,3 Mio. € veranschlagt. Nach Überlegungen aufgrund der ungünstig liegenden 20KV-Leitung welche den Neubau vom Grundriss sehr einschränken würde, sei der Vorentwurf 2 entstanden. Da sich Teile des Sportplatzes in einem schlechten Zustand befänden und saniert werden müssten, könne auf diesem Gelände der Neubau so errichtet werden, dass es eine einhäusige Lösung gäbe. Saniert würden bei dieser Variante nur das Untergeschoss und das Erdgeschoss der bestehenden Förderschule. Dort würden die Mittagsbetreuung und die Ganztagesschule untergebracht. Eine überschlägige Kostenermittlung sei mit 8,4 Mio. € veranschlagt. 

Der Vorsitzende Landrat Ebeling bedankt sich für die anschauliche Präsentation. Er merkt an, es wäre auch möglich statt der Interimslösung mit den Containern evtl. in eine andere Schule, wie z. B. Schmidgaden, umzuziehen. Allerdings sei die ganze Schülerbeförderung dann umzustellen. Der Vorteil der Containerlösung wäre allerdings, dass die Schüler in einer vertrauten Umgebung wären. Der Vorschlag 2 sei mit den betroffenen Schulleitern vorbesprochen worden und würden von ihnen mitgetragen werden. Die beiden Varianten stünden jetzt zur Diskussion.  

KR Damm Siegfried, SPD, hält die Ausarbeitung für gelungen. Er wünsche sich jedoch vom Architekten eine Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile der beiden Varianten. Die Möglichkeit die Schüler während der Bauphase in einer anderen Schule unterzubringen, statt in Containern begrüße er. Es solle eine Lösung zum Wohl der Schüler gefunden werden. 

Der Vorsitzende Landrat Ebeling merkt an, das Raumprogramm sei für beide Varianten abgedeckt. Die Möglichkeit der Überbrückungszeit in einer anderen Schule müsse allerdings erst noch abgeklärt werden. Der Platz für die Container wäre gegeben. Die Vor- und Nachteile seien bereits in der Präsentation genannt worden. Er sehe den Nachteil bei Variante 1 darin, dass über diese 20KV-Leitung nicht gebaut werden könne und es eine Zweiteilung der Schule mit einem Übergang gäbe. Bei der Variante 2 wäre eine Einhäusige Lösung gegeben, dafür müssen allerdings die Sportanlagen verkleinert werden. 

Architekt Knipp ergänzt, er sähe den Nachteil bei Variante 2 nur in der Verkleinerung der Sportanlagen. Bei Variante 1 wäre noch die Statik des bestehenden Gebäudes zu prüfen, ob der Aufbau der beiden Stockwerke möglich sei. Aus seiner Sicht sei der Schulalltag für die Schüler und Lehrer bei der zweiten Lösung besser. 

KR Butz, CSU, merkt an, beim Vorentwurf 2 würde die Interimslösung gar nicht benötigt werden. Auch die anderen Vorteile würden überzeugen und deshalb würde er die Lösung 2 mit einem fast kostenneutralen Ergebnis gegenüber zur Lösung 1 bevorzugen. 

KR Sommer, Bündnis 90/Die Grünen, fragt nach, wieviel Fläche bei einem Neubau auf dem Sportgelände versiegelt werden müssten. Er schlägt vor, die Aufstockung des bestehenden Gebäudes in Holzbauweise zu machen. 

Der Vorsitzende Landrat Ebeling erklärt, dass die Flächen bereits versiegelt seien und dass es zu keiner Mehrung kommen würde. Die Aufstockung in Holzbauweise könne natürlich geprüft werden. 

KR Damm Alfred, ÖDP, würde die Meinung von Herrn Schulleiter Vogel zu den beiden Varianten interessieren. 

Der Vorsitzende Landrat Ebeling bittet um das Einverständnis der Mitglieder des Ausschusses für Planung und Bau, das Rederecht an Herrn Vogel zu erteilen. 

Die Ausschussmitglieder erklären sich damit einverstanden. 

Schulleiter Vogel, erklärt, besonders wichtig sei ihm die Sicherheit seiner Schüler.

Der Innenhof vor der Schule stelle schon seit längerem eine Gefahrensituation aufgrund des Verkehrsaufkommens durch Versorgungsfahrzeuge, der PKWs der Lehrkräfte und Schülern dar. Bei Variante 2 würde sich diese Situation für die Schüler wesentlich verbessern. Im Schulalltag sei eine Einhäusige Lösung für die Schüler ebenfalls von Vorteil. Es seien bessere Laufwege in diesem neuen Konzept gegenüber der Lösung mit einem 4-stöckigem Haus, da auch Schüler mit körperlichen Beeinträchtigungen die Schule besuchen würden. Der bestehende Bau sei in den 70er Jahren entstanden, demensprechend eng und dunkel stelle er sich auch dar. Aus den vorgebrachten Gründen würde ihm die Variante 2 sehr zusagen. 

KR Damm Alfred, ÖDP, favorisiert ebenfalls die Variante 2 und fragt nach, was dann mit dem bestehenden Gebäude passieren würde. 

Der Vorsitzende Landrat Ebeling merkt an, dass dort unter anderem die Mittagsbetreuung und die Ganztagesschule untergebracht würden. 

KR Bley, SPD, bedankt sich für Ausführungen und freue sich über die weitere Alternative mit der zweiten Variante welche sich im Laufe der Planung ergeben habe. Er halte die Lösung 2 für sinnvoll und besser. Er fragt nach, ob es einen Unterschied bei den Fördermaßnahmen bezüglich Sanierung und Neubau gäbe. 

Die Verwaltung erklärt, es würde sich in etwa die Waage halten. Der Neubaubereich würde mit dem Kostenrichtwert gefördert und da sich in beiden Varianten sehr große Neubauteile befänden würde es nicht viel Unterschied machen. 

KR Sommer, Bündnis 90/Die Grünen, fragt nach, ob eine Verlegung der KV-Leitung generell möglich wäre. Daraus könnten sich eventuell neue Planungsmöglichkeiten ergeben. Des Weiteren fragt er nach den Parkplätzen, ob diese versiegelt würden. 

Der Vorsitzende Landrat Ebeling erwidert, die Parkplätze seien bereits versiegelt. 

KR Damm Siegfried, SPD, erklärt, von Seiten der SPD-Fraktion würde die Variante 2 bevorzugt werden. 

Der Vorsitzende Landrat Ebeling merkt an, jetzt wäre der Zeitpunkt, sich für eine der beiden Lösungen zu entscheiden, damit das Planungsbüro sich auf die Ausarbeitung der beschlossenen Variante konzentrieren könne. 

KR Eckl, FWG, erklärt, er würde der Variante 2 zustimmen, da die Kosten der beiden Vorschläge nahezu identisch seien. 

KR Sommer, Bündnis 90/Die Grünen, möchte nochmal wegen der Verlegung der KV20-Leitung nachhaken. 

Architekt Knipl bringt ein, dass eine Verlegung möglich wäre, aber mit vielen Schwierigkeiten verbunden sei. Es sei schwer umzusetzen. 

KR Butz, CSU, erklärt ebenfalls, dass eine Verlegung möglich wäre, aber auch bestimmte Sicherheitsbestimmungen eingehalten werden müssen. Seines Erachtens bliebe der Hauptvorteil der Ausführungen bei einem Neubau und somit hätte sich seinerseits eine Verlegung der Leitung erübrigt. 

KR Bley, SPD, fragt nach, ob es nötig sei, die Hausmeisterwohnung abzubrechen. 

Die Verwaltung sehe die Notwendigkeit des Abbruches gegeben. Mit der Errichtung eines funktionalen Nebengebäudes, als Hausmeisterwohnung mit Müllsammelstelle und Geräteraum mit Werkstatt, würde die von Herrn Vogel angesprochene gefährlichen Verkehrssituation vor der Schule wesentlich entzerrt. 

Der Vorsitzende Landrat Ebeling erklärt, dadurch würde wesentlich mehr Sicherheit für die Schüler gegeben sein. 

Er verabschiedet Herrn Knipl und Herrn Vogel und bedankt sich bei beiden für ihr Kommen. 

Beschluss:

Der Ausschuss für Planung und Bau nimmt den Entwurfsgedanken der Architekten zur Kenntnis und ist mit der grundsätzlichen Idee einverstanden, so dass die Vorentwurfsplanung auf dieser Basis weiter erarbeitet werden kann.