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19. Sitzung des Ausschusses für Planung und Bau

des Landkreises Schwandorf; Wahlperiode 2014 / 2020
Mittwoch, 21. März 2018, 14.00 Uhr, Landratsamt Schwandorf

Tagesordnungspunkt 1 - Landratsamtgebäude und Erweiterungsanbau Antrag der ödp vom 16.02.2018, Antrag Bündnis 90/Die Grünen vom 26.02.2018 Passivhaus, Eigenstromversorgung und Photovoltaik-Anlage

Der Vorsitzende Landrat Ebeling informiert über den Sachverhalt. Er bittet Herrn Architekten Christian Schönberger die Präsentation zum Thema vorzustellen.

Herr Architekt Schönberger erläutert anhand der Präsentation zunächst die Begriffsdefinitionen „Passivhausstandard“ und „Nullenergie Haus“.

In Zusammenarbeit mit den Fachplanern Herrn Süß für Heizung-Lüftung-Sanitär, Herrn Bösl für Elektro- und Eigenstromversorgung, Herrn Schedl von der OTH Amberg Insitut für Energietechnik IfE GmbH und dem Statiker Herrn Grenzer wurde berechnet, ob und wie weit es möglich sei, die Anträge von Herrn Damm Alfred, ÖDP und Herrn Sommer, Bündnis 90/Die Grünen, umzusetzen.

Den ermittelten Mehrkosten von 570.000,00 € stünden Einsparungen von Energie und demensprechend auch Einsparung von Kosten von ca. 22 % gegenüber. Durch den sehr günstigen Energiepreis von unter 4 Cent/kWh und die bereits relativ guten energetischen Ausgangsdaten, rechnen sich die Mehrkosten nicht.

Für eine Photovoltaikanlage auf dem Erweiterungsbau seien unter Berücksichtigung der Statik die Kosten der Stromversorgung ermittelt worden. Die Kosten für die Technik würden sich auf 84.000,00 € belaufen. Für die Baukonstruktion würde sich ein Preis von 57.000,00 € ergeben. Die Gesamtkosten würden bei etwa 141.000,00 € liegen.

Der Vorsitzende Landrat Ebeling bedankt sich für die Ausführungen bei Herrn Schönberger.

KR Sommer, Bündnis 90/Die Grünen, weist auf Neuerungen bei der Konstruktionstechnik einer Photovoltaikanlage hin. Beim Thema Passivhaus sehe er zwar die enormen Kosten, möchte aber auf den hohen ökologischen Wert und die Vorbildfunktion des Landkreises hinweisen.

KR Damm Alfred, ÖDP, bedankt sich für die Ausführungen. Rein aus Kostengründen sei ein Passivhaus aus seiner Sicht nicht rentabel. Eine Kompromisslösung auf ein „KfW-Effizienzhaus 40“ könne er sich aber vorstellen. Für das Ansehen des Landkreises würde sich seiner Meinung nach ein Mustervorzeigeprojekt positiv auswirken. Bezüglich der Photovoltaikanlage fragt er nach, ob es nun vorgesehen sei, auf dem bereits bestehenden Verwaltungsgebäude auf den noch ungenutzten Flächen weitere PV-Module zu errichten.

Der Vorsitzende Landrat Ebeling erklärt, aus seiner Sicht seien die Mehrkosten zu hoch. Zur Photovoltaikfrage verweist er auf den zweiten Antrag der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen und bittet die Frage bis dahin zurückzustellen.

KR Sommer verweist auf das Protokoll der Sitzung des Ausschusses für Planung und Bau vom 19.07.2017.Bereits damals habe er bei dem TOP „Erweiterungsanbau für das Landratsamt“ wegen einer Photovoltaikanlage nachgefragt.

KR Damm Siegfried, SPD, sieht seine Aufgabe als Kreisrat darin, Kosten und Nutzen bei einem Projekt gegenüberzustellen. Schließlich handle es sich um das Geld der Bürger, das ausgegeben würde. Bei diesen Mehrkosten sei dies schwer zu vertreten und seiner Meinung nach nicht zu befürworten.

KR Butz, CSU, teilt mit, dass bei diesem Projekt bereits viel für ein ökologisches Bauen getan werde. Er sehe es wie Kollege Damm Siegfried für wichtig an, auf das Geld der Bürger zu achten. Beim Thema Photovoltaik soll es bei dem bisher beschlossenen bleiben. Eine PV-Anlage auf dem Dach des Erweiterungsanbaus sei in Ordnung, ebenso die Erweiterung der Anlage auf dem bereits bestehenden Gebäude. Auf dem neuen Sitzungssaal solle keine PV-Anlage angebracht werden.

KR Damm Alfred teilt mit, dass er auf aufgrund der hohen aufgezeigten Kosten seinen Antrag auf eine Passivhausbauweise zurückziehe.

KR Sommer plädiert dennoch für eine Kompromisslösung. Er fragt nach, ob es noch andere Varianten zur Energieeinsparung ohne Lüftung gäbe.

Architekt Schönberger erklärt, es seien noch andere Varianten geprüft worden, z. B. nur durch die Gebäudehülle. Aber auch hier stünden den Einsparungen bei den Energiewerten von ca. 10 % wieder Kosten von ca. 259.00,00 € gegenüber.

KR Sommer räumt ein, dass leider, aufgrund der hohen Kosten die gewünschten Maßnahmen nicht zu verwirklichen seien.

Der Vorsitzende Landrat Ebeling erklärt, da bis jetzt noch keine Detailplanungen vorlägen, könne sicher bei dem einen oder anderen Gewerk noch energetische Verbesserungen ergeben.

Da der Antrag von Herrn KR Damm Alfred, ÖDP, zurückgezogen worden sei, solle nun der Antrag von KR Sommer, Bündnis 90/Die Grünen, Photovoltaikanlage am bestehenden Gebäude und dem neu zu errichtenden Gebäude mit Sitzungssaal, abgehandelt werden. Aus seiner Sicht macht es Sinn, auf den verbleibenden Flächen des Altgebäudes eine Anlage zu errichten. Die bereits vorhandene Anlage sei fremdvermietet.

KR Bley, SPD, fragt nach, ob die PV-Anlage vom Landratsamt selbst genutzt würde, oder ob wieder eine Fremdvermietung angedacht wäre. Er ist der Meinung, die Anlage solle vom Landkreis selbst betrieben werden.

KR Sommer merkt an, vor 15 Jahren sei vom Landkreis beschlossen worden, die Flächen zu vermieten. Er würde es allerdings begrüßen, dass dieses Projekt vom Landkreis selbst betrieben würde.

Der Vorsitzende Landrat Ebeling bittet um Abstimmung über folgenden Beschlussvorschlag:„Der Ausschuss für Planung und Bau beschließt, die noch freien Flächen am Landratsamtsgebäude mit Photovoltaik zu bestücken. Die Anlage soll vom Landratsamt selbst betrieben werden.“

Der Ausschuss für Planung und Bau beschließt, die noch freien Flächen am Landratsamtsgebäude mit Photovoltaik zu bestücken. Die Anlage soll vom Landratsamt selbst betrieben werden.

Der Vorsitzende bittet um Abstimmung über folgenden Beschlussvorschlag:„Der Ausschuss für Planung und Bau beschließt, die Dachfläche des neuen Sitzungssaales zu begrünen und mit Photovoltaik zu bestücken.“

Der Ausschuss für Planung und Bau lehnt es in seinem Beschluß ab, die Dachfläche des neuen Sitzungssaales zu begrünen und mit Photovoltaik zu bestücken.