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1. Landkreisfahrt des Kreistages

des Landkreises Schwandorf, Wahlperiode 2014 / 2020
Samstag, 13. September, 14 Uhr, Sitzungssaal des Landratsamtes Schwandorf

Die Teilnehmer der Landkreisfahrt treffen sich um 09:00 Uhr am nördlichen Parkplatz des Landratsamtes Schwandorf.

Nach Abfahrt des Busses um 09:00 Uhr begrüßt der Vorsitzende Landrat Ebeling die anwesenden Kreisräte, die Vertreter der Presse sowie die Mitarbeiter der Verwaltung. 

Während der gesamten Fahrt gibt die Tiefbauverwaltung immer wieder Erläuterungen zu durchgeführten, geplanten oder laufenden Straßenbaumaßnahmen der im Rahmen der Landkreisfahrt befahrenen Kreisstraßen.

Um 09:05 Uhr erreichen die Teilnehmer das Berufliche Schulzentrum Oskar-von-Miller Schwandorf, wo sie von Herrn Bormann, Schulleiter Berufliches Schulzentrum sowie Herrn Dr. Völkl, kommissarischer Leiter der FOS/BOS, erwartet werden.

Herr Bormann und Herr Dr. Völkl informieren in einer Power-Point-Präsentation über die Entwicklung des Beruflichen Schulzentrums und zeigen die Bedeutung dieses Schulzweigs für die Region auf. Herr Dr. Völkl weist außerdem auf die Bemühungen hin, als Standort für den Zweig „Agrar- Bio- und Umwelttechnologie“ ausgewählt zu werden. Besonders durch die in Kürze bezugsfertigen modernen naturwissenschaftlichen Räume stünde eine hervorragende Ausstattung zur Verfügung. Weitere positive Aspekte und Synergieeffekte seien durch eine Vernetzung mit den an der Berufsschule Neunburg v. Wald vorhandenen Berufsbildern Landwirt, Forstwirt sowie Landmaschinentechniker zu erwarten.

Anschließend die Verwaltung den Ablauf der Sanierung und der Erweiterung des Beruflichen Schulzentrums. Das gesamte Umbauprogramm sei auf zehn Jahre ausgerichtet und mit 33,5 Mio. € veranschlagt. Die drei Hauptbaumaßnahmen am Beruflichen Schulzentrum seien Teilneubau mit Umbau Technikzentrale im Bestand, Sanierung Hauptgebäude und Sanierung Werkstätten. Der erste Trakt sei zwischenzeitlich fast fertig gestellt und umfasse den Neubau der naturwissenschaftlichen Räume, EDV und Klassenzimmer für die FOS/BOS. Probleme bereiten derzeit das mangelhaft ausgeführte Wärmedämmverbundsystem sowie der nur langsam trocknende Estrich. Im kommenden Jahr folge der südliche Ersatzneubau für die BOS. Dieser Bauteil werde neben dem Verwaltungs- und Lehrerbereich im 1. OG und der Bibliothek im Erdgeschoss auch weitere Klassenzimmer beinhalten. Zudem werde in diesem Bauabschnitt eine neue Aula mit ca. 320 m² geschaffen. Der Schulbetrieb solle dort ab 2017 aufgenommen werden. Die Kosten für diesen ersten Bauabschnitt belaufen sich für den Landkreis Schwandorf auf 13,7 Mio. €, bei einer Förderung von 4,7 Mio. € durch den Freistaat Bayern.

Für die beiden weiteren Abschnitte seien noch keine genauen Zeitpläne vorhanden. Nach heutiger Schätzung seien dafür rund 20 Mio. € zu veranschlagen.

Bei einem kurzen Rundgang über die Baustelle verschaffen sich die Teilnehmer einen Einblick in die umfangreichen Baumaßnahmen.

Um 10:00 Uhr erfolgt die Weiterfahrt zur Wasserskianlage am Steinberger See. Dort wird die Reisegruppe bereits von KR Scharf, CSU und Bürgermeister Bemmerl erwartet. Beide stellen die Bedeutung des Steinberger Sees für den Tourismus im Landkreis heraus. Das touristische Angebot umfasse derzeit neben Bootshafen, Surf- und Yachtclub, Segelschule, See-Abenteuer-Spielplatz, Wasserskianlage auch Badestrände. Ein Rundweg um den See locke auch außerhalb der Badesaison zahlreiche Radler und Spaziergänger an. Als nächste Ziele wolle die Gemeinde Steinberg am See einen Campingplatz und ein kleines Wohnbaugebiet am See verwirklichen.

Auf Nachfrage berichtet der Leites des Gesundheitsamtes, die Wasserqualität des Sees sei sehr gut. Auch der pH-Wert habe sich erheblich schneller positiv entwickelt als gedacht und liege derzeit bei ca. 6,0. Inzwischen hätten sich auch verschiedene Fischarten angesiedelt.

Vor der Weiterfahrt zum Wild- und Freizeitpark Höllohe um 10:30 Uhr verabschiedet sich Herr Bürgermeister Bemmerl.

Um 10:40 Uhr erreicht die Gruppe den Wild- und Freizeitpark Höllohe, wo sie von Herrn Frank Pabst, Vorsitzender des Fördervereins für den Wild- und Freizeitpark Höllohe, begrüßt wird.

Herr Pabst informiert, der Park sei 1972 aus einem ehemaligen Kiesabbaugebiet unter der Trägerschaft des Landkreises Schwandorf entstanden. Eine bereit gestellte Bildergalerie belegt eindrucksvoll die Entwicklung vom Kiesabbaugebiet hin zum heutigen Wild- und Freizeitpark. Herr Pabst betont, es würden bewusst einheimische Tiere und Pflanzen gezeigt. Der von Besuchern häufig nachgefragte Streichelzoo könne aus personellen Gründen leider nicht realisiert werden. Der Park sei für die Besucher ganzjährig kostenlos zugänglich. Über das Jahr verteilt würden verschiedene Veranstaltungen, Ausstellungen, Kleintiermärkte und Kurse angeboten, die stets zahlreiche Besucher anlocken würden.

Ein kurzer Spaziergang schließt sich an und vermittelt den Teilnehmern einen Einblick in die Attraktivität dieses Erholungsgebiets.

Um 11:15 Uhr wird die Fahrt über die SAD 5 und die SAD 8 in Richtung Burglengenfeld fortgesetzt.

Während der Fahrt erläutert die Tiefbauverwaltung die bisherigen Überlegungen für die geplante Umgehungsstraße für das Städtedreieck. Hierzu würden noch immer mehrere Streckenvarianten diskutiert. Bislang habe sich nur die Stadt Teublitz mit einem entsprechenden Beschluss positioniert, während die Städte Burglengenfeld und Maxhütte-Haidhof noch keine Beschlüsse gefasst hätten. Es wird betont, solange kein einheitlicher Beschluss der drei Städte vorliege bestehe für den Landkreis Schwandorf kein Handlungsbedarf.

Um 11:30 Uhr trifft die Gruppe an der Realschule am Kreuzberg in Burglengenfeld ein. Der Schulleiter, Herr Biersack, empfängt die Teilnehmer in der Aula und weist auf die große Raumnot und den daraus resultierenden Handlungsbedarf hin. Zur Verdeutlichung führt er aus, die Schule sei im Jahr 1957 als staatliche Mittelschule mit einem Mädchen- und einem Knabentrakt errichtet worden. In den Jahren 1979 bis 1981 folgten ein Erweiterungsbau mit Fachräumen und einer Turnhalle sowie der Bau eines neuen Verbindungstrakts zwischen den beiden „alten“ Klassentrakten mit Pausenhalle und Verwaltungsräumen. Zu diesem Zeitpunkt seien die Räume für 16 Klassen, also etwa 400 Schüler konzipiert gewesen. Im Schuljahr 2012/2013 hätten 685 Schüler in 26 Klassen die Realschule besucht. Daher müssten derzeit auch Container als Unterrichtsräume genutzt werden. Auch das Lehrerzimmer platze aus allen Nähten und müsse dringend erweitert werden.

Die Verwaltung erläutert anhand von Planunterlagen den Investitionsbedarf für die Sanierung und Erweiterung der Schule. Der Vergleich des von der Regierung der Oberpfalz erstellten abstrakten Raumprogramms mit dem heutigen Ist-Bestand an Raumkapazitäten habe ein Raumdefizit in den Bereichen Werken, Informatik, Lehrerzimmer, Verwaltung, Pausenhalle und Klassenraum von insgesamt ca. 450 m² ergeben.

Der Anbau für einen Klassenzimmertrakt mit sechs Räumen sei im Rohbau fertig gestellt. Der Innenausbau folge ab 2015. Die Kosten für diesen ersten Abschnitt belaufen sich auf 1,3 Mio. €. Im Anschluss daran seien noch ein Neubau für Aula und Sekretariat sowie die Bestandssanierung vorgesehen.

Bei einem anschließenden Rundgang durch die Schule wird den Teilnehmern der Investitions- und Sanierungsbedarf verdeutlicht.

Um 12:20 Uhr verlässt die Gruppe die Realschule Burglengenfeld und setzt die Landkreisbereisung über die SAD 5 und die SAD 1 in Richtung Bruck/OPf. fort.

Im Bereich Bruck/OPf. erläutert TAR Fleischmann ausführlich den geplanten Kreisverkehrsplatz, der an der Zusammenführung der Kreisstraßen SAD 1 und SAD 14 mit der Staatsstraße 2398 errichtet werden solle. Die Auftragsvergabe solle noch im November d. J. erfolgen, mit der Bauausführung solle je nach Witterung im März 2015 begonnen werden. Sei man in der ursprünglichen Kostenkalkulation noch von 650.000 € ausgegangen, werde sich das Kostenvolumen nun auf rund 1,7 Mio. € erhöhen. Wie die Planungen und Vermessungen ergeben hätten, müssten aufgrund der topografischen Gegebenheiten rund 800 m Straße vollkommen neu errichtet werden.

Über die SAD 14 – St 2398 – SAD 40 und SAD 37 trifft die Gruppe um 13:15 Uhr im Gasthaus Sporrer in Neunburg v. W. zum Mittagessen ein.

Um 14:30 Uhr wird die Fahrt über die St 2398 – SAD 47 und St 2152 nach Schönsee fortgesetzt.

In Schönsee werden die Teilnehmer um 15:00 Uhr im Centrum Bavaria Bohemia (CeBB) von KR Ebnet, CSU und Herrn Eibauer, Geschäftsführer des CeBB, empfangen.

Herr Eibauer erläutert die Entstehung und die Arbeit des Centrums Bavaria Bohemia im ehemaligen Kommunbräuhaus. Die Einrichtung habe sich in den acht Jahren ihres Bestehens zu einer bedeutenden Kulturdrehscheibe entwickelt, in der die grenzüberschreitende Arbeit mit Tschechien eine herausragende Rolle spiele. Aktuell zeige sich das am Projekt „Regio2015“, mit dem das CeBB rund 40 bayerische Beiträge zum Programm für die europäische Kulturhauptstadt Pilsen 2015 koordiniere. Für die Bewältigung der umfangreichen Aufgaben des CeBB seien fünf Mitarbeiter eingesetzt, der Jahresetat betrage etwa 300.000 €. Das CeBB sei ganzjährig täglich geöffnet. Möglich würden diese ausgedehnten Öffnungszeiten nur durch die Unterstützung ehrenamtlicher Helfer. Über 1.000 Flyer und Prospekte über Kulturangebote aus den bayerischen und tschechischen Nachbarregionen zum kostenlosen Mitnehmen runden das interessante Angebot des Centrum Bavaria Bohemia ab.

Bei einem Rundgang durch das Gebäude können sich die Teilnehmer über die Räumlichkeiten und die unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten informieren.

Um 16:00 Uhr setzt die Gruppe die Fahrt über die SAD 44 – SAD 42 – SAD 41 - B 22 und die SAD 25 in Richtung Wittschauer Höhe fort.

Am Windkraftstandort zwischen der Kreisstraße SAD 25 und A 6 werden die Mitglieder des Kreistags von rund 30 bis 40 Gegnern der geplanten Windkraftanlagen erwartet. Der Vorsitzende beschließt anzuhalten und sich der Diskussion mit den Demonstranten zu stellen. Auf die vorgebrachten Proteste entgegnet er, das Landratsamt habe als staatliche Stelle das Bundesimmissionsschutzgesetz zu vollziehen. Wenn die gesetzlichen Anforderungen erfüllt würden, besitze der Investor einen Anspruch auf Genehmigung von Windkraftanlagen. In diesem Falle müsse man sich an das rechtsstaatliche Verfahren halten. Dennoch bietet der Vorsitzende den Bürgerinitiativen weitere Gespräche im Landratsamt an.

Gegen 17:35 Uhr wird die Fahrt entgegen der ursprünglichen Planung direkt über die Autobahn A 6 nach Nabburg fortgesetzt.

Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit beschließt der Vorsitzende die Besichtigung des Tourismuszentrums Nabburg vom Programm abzusetzen und nur noch die Realschule Nabburg zu besichtigen.

Um 17:50 Uhr erreichen die Teilnehmer die Realschule Nabburg, wo sie von der Schulleiterin Frau Reil-Heining mit einem großzügigen Büfett in Empfang genommen werden.

Die Verwaltung berichtet, derzeit würden knapp 800 Schülerinnen und Schüler die Schule besuchen. Die Schule bestehe baulich aus zwei Gebäuden, die nur über einen Verbindungsgang im Obergeschoss des Traktes I verbunden seien. Trakt I der Realschule sei 1960 erbaut und in den Jahr 1996 bis 2002 saniert worden. Der Trakt II mit Turnhalle sei 1970 errichtet worden. Das Gebäude und seine Hülle seien in einem schlechten Zustand. Aufgrund der Schäden in den Fensterbereichen und im Dachbereich sei die Notwendigkeit einer Gesamtsanierung unausweichlich geworden. Im  November 2013 sei der FAG-Antrag gestellt worden. Der Zuwendungsbescheid der Regierung der Oberpfalz liege noch nicht vor, allerdings sei der vorzeitige Baubeginn für den Bau der Versorgungsleitungen im Außenbereich und für die Errichtung eines Aufzugs zugelassen worden. Im kommenden Jahr sollen die Arbeiten an Fassade, Dach und Fenster des Traktes II in Angriff genommen werden.

Im Rahmen der Sanierung sei auch die Heizanlage, die das Förderzentrum, die Berufsschule und die Realschule versorge, erneuert worden.

Die Gesamtkosten der Sanierung belaufen sich auf ca. 9,2 Mio. Euro. Für die Umsetzung ist eine Bauzeit von sechs Jahren ab dem Jahr 2014 eingeplant.

Anschließend erläutert die Verwaltung die näheren Plandetails anhand der Planunterlagen.

Ein Rundgang durch die Schule verdeutlicht eindringlich den Sanierungsbedarf.

Um 18:45 Uhr verlässt die Gruppe die Schule und tritt über die Autobahn A 6 die Rückreise nach Schwandorf an.

Um 19:00 Uhr trifft die Reisegruppe am Landratsamt Schwandorf ein, wo die Landkreisbereisung endet.

Der Vorsitzende Landrat Ebeling verabschiedet die Teilnehmer und bedankt sich für das Interesse.