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12. Sitzung des Jugendhilfeausschusses

des Landkreises Schwandorf, Wahlperiode 2014/2020
am Dienstag, 03. Dezember 2019, 14:00 Uhr im Sitzungssaal des Landratsamtes Schwandorf (U57)

Tagesordnungspunkt 9 - Berichtswesen

Der Vorsitzende Landrat Ebeling informiert über den Sachverhalt.

Die Verwaltung berichtet über die Fallzahlen der wirtschaftlichen Jugendhilfe. Seit dem Jahr 2012 hätten sich die begleiteten Umgänge von neun Fälle auf 63 im Jahr 2019 erhöht. Auch bei den Erziehungsbeistandschaften/Betreuungshelfern und den ambulanten Therapien sei eine Steigerung ersichtlich. Bei der Vollzeitpflege sei ebenfalls ein Anstieg zu verzeichnen. Positiv sei hervorzuheben, dass es auch so viele Pflegefamilien gäbe, bei denen die Kinder untergebracht werden könnten. Bei einer Heimunterbringung wäre der Kostenfaktor höher anzusetzen. Bei den ambulanten Legasthenietherapien, welche zur Zeit „in Mode“ gekommen seien, könne eine Steigerung der Fälle von 29 auf 75 verzeichnet werden. Ein ähnlich hoher Anstieg sei bei den Schulbegleitern festzustellen. Der Anstoß käme direkt von den Schulen welche Schulbegleiter anfordern würden. Im diesjährigen Jugendhilfehaushalt sei mit Mehrausgaben gegenüber dem Ansatz von 2.250.000,00 € zu rechnen. Aktuell sei auch mit Mehreinnahmen von 355.00,00 € zu rechnen. Dies würde ca. 1,8 Mio. € bis 1,9 Mio. € an Nettomehrausgaben bedeuten. Laut heutigem Stand lägen die Mehrausgaben bei 950.000,00 €. Als Ausblick für das kommende Jahr sei zu erwähnen, dass in der UMA-Einrichtung (unbegleitete minderjährige Ausländer) im Haus des guten Hirten derzeit acht Mädchen untergebracht seien. Im Frühjahr dieses Jahres sei bereits eine UMA-Einrichtung geschlossen worden, dort sei seitdem eine therapeuthische Jugendwohngruppe untergebracht. Eine weitere UMA-Einrichtung mit zehn Plätzen für Jungen würde zum 31.01.2020 geschlossen werden. Erfreulich sei, dass die Kolpingjugendhilfe im Jahr 2020 eine Mutter-Kind-Einrichtung in Schwandorf eröffnen würde, welche Platz für zwei Mütter mit ein bis zwei Kindern haben werde. Abschließend gibt sie zu bedenken, dass die Gelder, die ausgegeben würden, immer den Kindern und den Familien zu Gute kämen. 

Der Vorsitzende Landrat Ebeling bedankt sich bei der Verwaltung für die Ausführungen und merkt an, dass leider erst zum Jahresende und nicht bei der Haushaltsaufstellung im Herbst ersichtlich sei, wie sich die Zahlen auswirken würden. Es sei zwar bekannt, dass Gelder eingingen, aber nicht wann diese verbucht werden können. Bei Rechnungen würde es sich ähnlich verhalten. Teilweise würden Rechnungen erst im neuen Jahr eingehen. Auch letztes Jahr sei in der Sitzung eine Überschreitung verkündet worden, aber es stellte sich dann als eine „Punktlandung“ heraus, da einige Rechnungen erst im neuen Jahr eingereicht worden seien. In diesem Jahr werde es wohl zu einer Überschreitung im Haushalt kommen. Der Übersicht könne entnommen werden, dass die Fallzahlen in den letzten Jahren massiv gestiegen seien und dies wirke sich natürlich auf die Kosten aus. 

KR Falter, CSU, ergänzt, der Jugendhilfeausschuss habe sich bereits Gedanken zum Thema Präventionsmaßnahmen gemacht. Leider gestalte sich die gesellschaftliche Entwicklung derzeit so, dass auch die beste Prävention dem Anstieg nicht entgegenwirken könne. Die Zahlen seien klar belegbar und zeigen, dass viele Vorsorgemaßnahmen zum Wohle der Kinder durchgeführt werden müssten. Natürlich seien die Kosten nicht außer Acht zu lassen. Das Wohl der Kinder stünde an erster Stelle und dem müsse auch Rechnung getragen werden. 

Der Jugendhilfeausschuss nimmt vom Sachverhalt Kenntnis.