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12. Sitzung des Jugendhilfeausschusses

des Landkreises Schwandorf, Wahlperiode 2014/2020
am Dienstag, 03. Dezember 2019, 14:00 Uhr im Sitzungssaal des Landratsamtes Schwandorf (U57)

Tagesordnungspunkt 1 - Ausbildungs- und Arbeitsplatzsituation bei Jugendlichen und Schulabgängern

Herr Zwicknagl, Agentur für Arbeit, erläutert mittels Power-Point-Präsentation die derzeitige Ausbildungs- und Arbeitsplatzsituation für Jugendliche und Schulabgänger.

Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen im Alter von 15 Jahren bis 24 Jahren läge bei 265, Stand November 2019. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte unter 25 Jahren seien im Landkreis derzeit 8766 gemeldet, davon 3073 Auszubildende.

Die Tendenz, dass mehr Ausbildungsstellen als Bewerber vorhanden seien, setze sich auch im Jahr 2019 fort. Den 1708 gemeldeten Berufsausbildungsstellen stünden 722 Bewerber gegenüber. Das gesetzte Ziel, dass kein Jugendlicher, der ausbildungsbereit sei, die Schule ohne Aussicht auf einen Ausbildungsplatz verlassen würde, sei auch dieses Jahr erfüllt. Für die Förderung von Jugendlichen seien 5,80 Mio. € im Gesamtbezirk investiert worden. Im Berichtsjahr 2018/2019 seien 2500 Beratungen für Schüler, Ausbildungssuchende, Studieninteressierte, Ausbildungswechsler/-abbrecher und auch Studienwechsler/-abbrecher durchgeführt worden.

In der Lebensbegleitenden Berufsberatung (LBB) „Projekt ich“ seien bestehende Angebote ausgebaut und neue Angebote entwickelt worden. Zum Schuljahresbeginn 2019/2020 sei an allen allgemeinbildenden Schulen (Mittelschulen, Realschulen, Wirtschaftsschulen und Gymnasien) ein erweitertes Angebot in der Berufsorientierung für Jugendliche und Eltern gemacht worden. Jetzt beginne die Berufsberatung bereits in den Vor-Vor-Entlassklassen, das heißt, die Schüler würden nun drei Jahre im Berufswahl- und Orientierungsprozess begleitet werden. Die Präsenz an Schulen solle bundesweit mit mehr Sprechstunden sowie Beratungsterminen und Beratungsgesprächen gestärkt werden. Die Bundesagentur für Arbeit in Schwandorf sei aber schon die letzten Jahre sehr aktiv an den Schulen vertreten gewesen. Auch an weiterführenden beruflichen Schulen wie der Fachoberschule, Berufsoberschule und an den Berufsschulen solle die Berufsberatung forciert und verstärkt angeboten werden. Schwerpunktmäßig würde an Berufsschulen in Klassen gegangen, in denen eine hohe Abbruchgefahr bestünde. Das Ziel dort sei es präventiv zu wirken und einen erfolgreichen Berufsabschluss zu gewährleisten. Berufsorientierung mit all seinen Facetten gehöre zum Kernangebot der Berufsberatung. Diese beginne aber im schulischen Kontext. „Eine Chance für jedes Talent“ und „Kein Jugendlicher darf verloren gehen“ seien zwei Ansätze, nach denen gearbeitet würde. Wichtig sei auch die Berufseinstiegsbegleitung (kofinanziert durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) bzw. den Freistaat Bayern), welche sich an Jugendliche an Mittelschulen und Förderschulen und Schulen zur individuellen Lernförderung richten würde, insbesondere bei Schwierigkeiten einen Mittelschulabschluss oder Hauptschulabschluss zu erreichen, in eine Ausbildung zu gelangen oder sich in einer Ausbildung zu bewähren. Die Betreuung erfolge in den beiden vorletzten Klassen und nach dem Ende der Schule mindestens bis zum Ende der Probezeit eines Ausbildungsverhältnisses.

Abschließend könne man aber sagen, dass die Ausbildungs- und Arbeitsplatzsituation im Landkreis Schwandorf für den weitaus überwiegenden Teil der Jugendlichen und Schulabgänger sehr gut sei. 

KRin Eckl, ÖDP, fragt nach, welche Stellen meistens unbesetzt blieben und ob dagegen etwas unternommen würde. 

H. Zwicknagl erklärt, es handle sich um das Nahrungsmittelhandwerk, um verschiedene Bereiche des Verkaufes. Es blieben aber in fast allen Bereichen Ausbildungsstellen unbesetzt. Teils aus Bewerbermangel oder weil viele die Anforderungen für den Ausbildungsberuf nicht erfüllen können. 

Der Vorsitzende Landrat Ebeling bedankt sich für die anschauliche Präsentation. 

Der Jugendhilfeausschuss nimmt vom Sachverhalt Kenntnis.