Einführung: Das Schwarzachtal

Unsere Schwarzach entspringt am Westhang des niederschlagsreichen Böhmerwaldes. Durch vielgestaltige Tallandschaften schlängelt sie sich über Waldmünchen und Neunburg v.W. bis zu ihrer Mündung in die Naab bei Schwarzenfeld. Als Hauptentwässerungsachse des Oberpfälzer Waldes nimmt die Schwarzach zahlreiche größere und kleinere Nebenflüsse und -bäche auf. Hier sind im Naturpark Oberpfälzer Wald vor allem die Ascha und die Murach zu nennen, aber auch beispielsweise der Rötzerbach, der Katzbach oder der Auerbach.

Zwischen Rötz und Neunburg durchbricht die Schwarzach bei ihrem Eintritt in den Landkreis Schwandorf ein Granitmassiv. Dabei entstand zwischen dem Eixendorfer Stausee und Kröblitz das Murnthal, das sich in diesem Abschnitt schluchtartig verengt und hohe, bewaldete Seitenhänge aufweist. Aus dem Wasser ragen abgeschliffene Granitblöcke, die von der ehemaligen Urgewalt des Flusses zeugen.

Vor Kröblitz weitet sich das Tal auf, so dass die Schwarzach weite Mäanderschlingen ausbilden kann. Anders als an der Naab wird an der Schwarzach die Aue oft noch als Grünland genutzt. Die Verkehrswege verlaufen meist außerhalb der Überschwemmungsflächen am Talrand. Ein weitgehend unverbaute Flusslauf, zahlreiche Altwässer und Flutmulden sowie große Feuchtwiesenkomplexe kennzeichnen schließlich das untere Schwarzachtal. Nimmt man das durchgehende Wiesenband entlang der Murach von Teunz bis zur Mündung bei Zangenstein hinzu, findet man ein zusammenhängendes Wiesental, das bayernweit heute nur noch selten anzutreffen ist.

Das Ufer der Schwarzach säumen oft Erlen- und Weidengehölze, die von Röhricht und üppig weiß blühenden Mädesüßfluren begleitet werden. Der Gehölzsaum hebt sich dabei markant von den ausgedehnten Auenwiesen unterschiedlicher Nutzung ab. In den Seitenarmen und Altwässern gedeihen die verschiedensten Wasserpflanzen. Das Tal bietet somit zahlreichen Pflanzen- und auch Tierarten einen Lebensraum, der anderswo verschwunden ist.

Naturschutzfachlich ist das Schwarzachtal als Verbundachse und Ausbreitungskorridor zwischen dem Bayerisch-Böhmischen Grenzgebiet und dem Naabtal von überregionaler Bedeutung.

Aus diesem Grund wurde die Schwarzach von Schwarzenfeld bis Mittermurnthal, die Ascha von der Mündung bei Neunburg bis nach Untereppenried und der Auerbach als sogenanntes „FFH-Gebiet“ mit dem Namen „Talsystem von Schwarzach, Auerbach und Ascha“ ausgewiesen. Diese „FFH“- = Fauna-Flora-Habitat-Gebiete bilden zusammen mit Vogelschutz-Gebieten das europäische Naturschutzprojekt „NATURA 2000“: Ziel ist es, Arten und Lebensräume innerhalb der EU in einem Länder übergreifenden Biotopverbundnetz zu bewahren, um damit die biologische Vielfalt dauerhaft zu sichern und zu erhalten. Dabei werden beispielsweise bestimmte Fisch-, Libellen- oder Schmetterlingsarten, sowie Lebensräume, wie z.B. Hochstaudenfluren, blumenreiche Mähwiesen oder Auenwälder als besonders schützenswert eingestuft.

In den nächsten Ausgaben des Schwarzachtalanzeigers werden unter anderem auch einige dieser Arten und Lebensräume etwas näher beschrieben. Darüber hinaus ist geplant, im Sommer naturschutzfachliche Exkursionen im Schwarzachtal durchzuführen.

 

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