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Datum: 15.11.2024

Katastrophenschutzbehörde führt Störfall-Teilübung in Stulln durch

Störfall bei Fluorchemie Stulln - Warnung der Bevölkerung mit Lautsprecherwagen beübt

Am morgigen Samstag, 16.11.2024 werden in Stulln und einigen anderen Orten am frühen Vormittag viele Martinshörner von Feuerwehreinsatzfahrzeugen zu hören sein. Dabei wird es sich aber nur um eine Übung der Katastrophenschutzbehörde am Landratsamt Schwandorf handeln. Die Einsatzkräfte der verschiedenen Feuerwehren, des Rettungs- und Sanitätsdienstes sowie des Technischen Hilfswerkes werden mit folgender Übungslage konfrontiert:

Am Samstag stellt der Schichtführer der Frühschicht der FCS GmbH in den frühen Morgenstunden fest, dass es nach einem Stromausfall im gesamten Werksgelände des Industriepark Stulln zum Erliegen aller Brauchwasserpumpen gekommen ist. Gleichzeitig sind diese Brauchwasserpumpen bereits mehrere Stunden ausgefallen und die vorhandene Wasserreserve am Hochbehälter am Stullner Berg bereits soweit abgelaufen, dass die Kühlwasserbedarfe für Wäscher, Drehrohrofen und Fluor-Wasserstofftanks nicht mehr gedeckt werden können. In den Lagertanks kann bereits ein geringfügiger Temperaturanstieg festgestellt werden. Mit einer verstärkten Ausgasung ist zu rechnen. Eine Wiederherstellung des öffentlichen Stromnetzes ist aktuell nicht absehbar. Aufgrund der fehlenden Stromversorgung erfolgt keine Frischwasserförderung aus dem Brunnenfeld zwischen BAB A 93 und Naab. Die Brauchwasserleitung im Werksgelände wird in Kürze unversorgt sein. Soweit eine großvolumige Freisetzung von Fluor-Wasserstoff nicht verhindert werden kann, ist die Evakuierung der Stullner Ortsbereiche im Gefahrensektor vorzubereiten und eine Notunterkunft einzurichten.

Die Integrierte Leitstelle Amberg gibt den Alarm aufgrund dieser Lage an die betreffenden Einsatzkräfte gem. Sonderalarmliste mit dem Stichwort „Störfallalarm Fluorchemie Stulln“ weiter.

Mit dieser Lage werden die Einsatzkräfte am Samstag konfrontiert und müssen danach Ihre Einsatzmaßnahmen entsprechend vorbereiten, koordinieren und durchführen. Die Thematik des Stromausfalls wird dabei zum ersten Mal Bestandteil eines Übungsszenarios in Stulln sein, ebenso wie die Einrichtung einer Notunterkunft.

Zu tatsächlichen Gefahren kommt es nicht. Ebenso erfolgen keine tatsächlichen Evakuierungen. Die Bevölkerung von Stulln wird in ihrem gewohnten Alltag nicht beeinträchtigt.

Im Rahmen der Übung wird auch die mobile Lautsprecheranlage des Katastrophenschutzes (MOBELA), die auf einem Feuerwehrfahrzeug montiert sein wird, zum Übungseinsatz gebracht. Die Bürger von Stulln werden dabei folgende Durchsage hören, wenn das Feuerwehrfahrzeug durch die Straßen von Stulln fährt:

„Achtung Durchsage! Hier spricht die Feuerwehr! Das ist eine Übung! Es besteht keine Gefahr.“

An der Übung nehmen ca. 120 Einsatzkräfte teil. Mit einem erhöhten Aufkommen von Einsatzfahrzeugen der Feuerwehr, des Rettungsdienstes und des THW in Stulln und im Nahbereich um Stulln am Samstag zwischen 8.00 – 14.00 Uhr ist zu rechnen.