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Datum: 23.11.2021

Gedenktag »Nein zu Gewalt an Frauen« - Gewalt an Frauen hat viele Formen

Am 25. November findet jährlich der Gedenktag „Nein zu Gewalt an Frauen“ statt. 20 Kooperationspartner aus Parteien, Beratungsstellen, Bildungsträgern, Gewerkschaften, Behörden, sozialen Einrichtungen und Verbänden hatten unter der Federführung der Gleichstellungsbeauftragten Helga Forster für diesen Tag eine Gedenkveranstaltung geplant, die leider auch dieses Jahr kurzfristig abgesagt werden musste.

Der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen erinnert jedes Jahr daran, dass Frauenrechte weltweit keine Selbstverständlichkeit sind und Frauen oft Gewalt ausgesetzt sind. Dabei ist klar: Frauenrechte sind Menschenrechte. Überall auf der Welt. Es geht am Gedenktag darum, zu zeigen, wie vielfältig die Dimensionen und Formen der Gewalt sind und wie viele Gesichter die Gewalt an Frauen hat. Sie reichen von Sexismus in Medien und Werbung, der häuslichen Gewalt und sexuellem Missbrauch, Stalking, Nötigung, Körperverletzung, Weiblicher Genitalverstümmelung und Zwangsverheiratung hin zu Frauenhandel und Zwangsprostitution.

„Gewalt gegen Frauen ist leider immer noch Alltag - überall und jeden Tag“, betont die Gleichstellungsbeauftragte Helga Forster. Der gefährlichste Ort für Frauen und Mädchen ist leider ihr Zuhause. Alle 45 Minuten wird - statistisch gesehen - eine Frau Opfer von vollendeter und versuchter gefährlicher Körperverletzung durch Partnerschaftsgewalt. Bildung, Einkommen, Alter und Religionszugehörigkeit sind dabei völlig bedeutungslos. Gewalt, die in den eigenen vier Wänden stattfindet, also an einem Ort, wo man sich eigentlich sicher fühlen sollte, ist leider für viele Frauen und Kinder Realität.

Auch bei der sexualisierten Gewalt ist, wie bei der häuslichen Gewalt, das eigene Heim für Frauen und Kinder am gefährlichsten. Die eigene Wohnung ist der häufigste Tatort bei sexualisierter Gewalt – und nicht, wie häufig angenommen, der dunkle Park oder die Straße. Somit ist es in der Mehrheit der Fälle auch kein unbekannter Täter, sondern häufig der (Ex-)Partner, ein Bekannter oder sogar der eigene Vater, die eigene Mutter. Viele Frauen erstatten deswegen keine Anzeige - sexualisierte Gewalt ist somit auch ein Verbrechen, das meistens im Dunklen bleibt. Sexualisierte Gewalt beginnt bereits bei frauenfeindlicher Sprache, anzüglichen Blicken oder verbalen Belästigungen und geht über zu ungewollten sexuellen Berührungen bis hin zum erzwungenen Geschlechtsverkehr.

Kinder, die erleben, dass ihre Mutter vom Vater oder dem (Ex-)Partner der Mutter misshandelt, geschlagen oder bedroht wird, tragen fast immer seelische und häufig auch körperliche Spuren wie Schlaflosigkeit oder Konzentrationsstörungen davon. Solche Erlebnisse brennen sich tief in die Seele eines Kindes. Elterliche Gewalt löst bei Kindern existenzielle Ängste aus und ist mit großer Scham verbunden, sodass Kinder häufig viel daransetzen, diese Geschehnisse geheim zu halten, sich verantwortlich fühlen und sogar versuchen die Mutter und/oder den Vater zu beschützen.

In einer Welt, die zunehmend durch die digitalen Medien bestimmt wird, kommt es immer öfter zu Fällen von digitaler Gewalt. Sie ist mittlerweile ein weitverbreitetes Phänomen und umfasst verschiedene Formen der Herabsetzung, Belästigung, Diskriminierung und Nötigung anderer Menschen, zum Beispiel über Soziale Netzwerke, in Chaträumen oder beim Instant Messaging. Zu den Besonderheiten digitaler Gewalt zählt, dass diese rund um die Uhr stattfindet. Die Belästigungen enden nicht nach der Schule oder der Arbeit. 

Anlaufpunkte –auch für Personen aus dem Umfeld der Betroffenen – sind:

Im Landkreis:

Das Frauenhaus im Landkreis Schwandorf ist rund um die Uhr erreichbar, Telefon: 09471 7131; unter https://frauenhaus-schwandorf.de/ ist auch Onlineberatung möglich.

Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern, Telefon: 09431 / 9970-10, E-Mail: Info@beratungsstelle-schwandorf.de 

Kath. Beratungsstelle für Ehe-, Familien und Lebensfragen, Telefon: 09431 / 997000 

Beauftragte der Polizei für Kriminalitätsopfer Oberpfalz, Telefon: 0941/506-1333,

E-Mail: pp-opf.opferschutz@polizei.bayern.de  

Kreisjugendamt Schwandorf, Telefon: 09431/471-0

 

Bundesweit/Online

Kostenloses Hilfetelefon unter 08000 116 016 mit Onlineberatung unter www.hilfetelefon.de