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22. Sitzung des Ausschusses für Planung und Bau

des Landkreises Schwandorf in der Wahlperiode 2014/2020
am Montag, 08.10.2018, 14.00 Uhr, Landratsamt Schwandorf

Tagesodnungspunkt 1 - Landratsamt Schwandorf - Erweiterungsanbau Fassadengestaltung und Klimakonzept

Der Vorsitzende Landrat Ebeling begrüßt Herrn Architekt Christian Schönberger und Herrn Dipl.- Ing. (FH) Stefan Schedl zur heutigen Sitzung. Er bittet die beiden Referenten ihre jeweiligen Ausführungen zur Fassadengestaltung und zum Klimakonzept für den Erweiterungsanbau des Landratsamtes vorzustellen.  

Herr Architekt Christian Schönberger erläutert seinen neuen Vorschlag zur Gestaltung der Außenfassade des Erweiterungsanbaus anhand einer 

Die Grundidee sei, den Holzbau auch als Holzbau wirken zu lassen. Mit dieser vorgehängten Glasfassade, welche entsprechend hinterlüftet sei, wäre dem holzsichtigen Gebäude ein dauerhafter Witterungsschutz gegeben. Diese mögliche Fassade habe auch Einfluss auf die natürliche Belüftung. Ein satiniertes Glassystem am Baukörper des Aufzugs, mit den verschiedenen Wappen den 33 Kommunen des Landkreises, würde sich hier anbieten. Die Mehrkosten für diese Fassadenausbildung würden circa 185.000 € betragen. Die Abhängigkeiten zwischen Fassadenausbildung, Heizsystem und natürlicher Lüftung zusammen mit den erforderlichen Dämmstärken der Außenhülle würde Herr Schedl aus dem sich ergebenden Klimakonzept vorstellen. 

Herr Dipl.-Ing. (FH) Stefan Schedl, stellt anhand einer 

das Energiekonzept für den Erweiterungsbau des Landratsamtes Schwandorf vor. Er erläutert zunächst die aktuellen Rahmenbedingungen für den geplanten Anbau im Energiebereich. Er weist auf die Transmissionswärmeverluste hin. Der größte Energieschwachpunkt seien wie bei allen Bauten die Fenster. Die Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) und dem Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) seien für den Anbau gegeben. Auch die Anforderungen des KfW 55 Effizienzgebäude seien erfüllt. Raumtemperatursimulationen seien durchgeführt worden. Insgesamt sind vier Varianten simuliert und vorgestellt worden.  

Herr Schönberger stellt fest, dass durch die Einbindung der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Amberg und den Berechnungen des Instituts für Energietechnik (IfE) ein durchgerechneter und durchkalkulierter Anbau erstellt werden könne.  

Der Vorsitzende Landrat Ebeling fragt bezüglich der Dämmstärken des Anbaus nach. 

Herr Schönberger erklärt, um am gesamten Objekt einen ausgewogenen Dämmstandard zu gewährleisten, schlage er neben der zusätzlichen Dämmung der inneren Installationsebene auch eine geringfügige Dämmstärkenerhöhung am Flachdach vor, sowie zusätzliche Maßnahmen bei der Perimeterdämmung. Die Kosten hierfür würden sich auf knapp 200.000 € belaufen. Der Baukörper würde dann deutlich unter einem KfW-55- Gebäude liegen.

Die Mehrkosten für eine Temperierung des Gebäudes lägen bei circa 80.000 €. 

KR Sommer, Bündnis 90/Die Grünen, erkundigt sich nach der Lichtdurchlässigkeit des Glases. 

Herr Schedl veranschaulicht anhand eines mitgebrachten Musterglasstückes die Lichtdurchlässigkeit und sonstige Eigenschaften des Glases. 

KR Sommer, Bündnis 90/Die Grünen, erinnert an eine Ausstellung im Landratsamt vor einem Jahr bezüglich Fassadenphotovoltaik und schlägt vor, die Fassade oder Teile der Fassade mit Photovoltaikmodulen anzufertigen. 

Herr Schedl erklärt, diese Ausführung „Fassadenphotovoltaik“ sei sehr kostenintensiv. 

Herr Schönberger vertritt die Meinung, dass dies aus architektonischer Sicht optisch nicht passen würde. 

KR Damm Siegfried, SPD, stellt fest, dass es bei diesem komplexen Thema wichtig sei, sich auf die Fachleute verlassen zu können. Er sehe trotz der hohen Mehrkosten einen Vorteil für das neue Gebäude und stimmt dem Vorschlag zu. 

KR Butz, CSU, bedankt sich für die gute Vorstellung und erklärt, da dies ein Gebäude für die Zukunft sei, sollen die technischen Möglichkeiten genutzt werden. Er spricht sich für die Glasfassade aus, jedoch gegen eine Fassadenphotovoltaikanlage. Die entstehenden Mehrkosten seien jederzeit vertretbar. 

KR Damm Alfred, ÖDP, bedankt sich ebenfalls für die schlüssige Vorstellung und stimmt der Glasfassade zu. Allerdings würden ihn auch die Mehrkosten einer Fassadenphotovoltaikanlage interessieren. 

Der Vorsitzende Landrat Ebeling erklärt, dass es natürlich möglich sei, die Kosten für eine Fassadenphotovoltaik zu ermitteln. Da aber dieses Thema für heute nicht vorbereitet sei und demnach erst in einer späteren Sitzung aufgegriffen werden könne, würde es wieder eine Verschiebung des Baubeginnes bedeuten. 

KR Sommer Bündnis 90/Die Grünen, sieht ein, dass es zeitlich schwierig werde, allerdings sei seiner Meinung nach dem Vorlagebericht die neue Situation mit einer kompletten Glasfassade nicht genau zu entnehmen gewesen. Er hätte dann schon früher einen entsprechenden Antrag gestellt. Eine Berechnung der Mehrkosten einer Fassadenphotovoltaikanlage für die nächste Sitzung wäre aus seiner Sicht wünschenswert. 

Der Vorsitzende Landrat Ebeling verweist auf die Stelle des Vorlagenberichtes „Vorschlag des Architekten wäre nun, stattdessen eine innovative neuartige vorgehängte Fassade mit Holz und Glas anzubringen.“ 

KR Butz, CSU, ist der Meinung, es solle heute über die Fassadengestaltung abgestimmt werden. 

Der Vorsitzende Landrat Ebeling  erkundigt sich bei der Verwaltung nach dem zeitlichen Ablauf der nächsten Planungen für den Anbau. 

Die Verwaltung erklärt, durch die vielen Entscheidungen und Prüfungen, welche in den letzten Monaten getroffen worden seien, renne die Zeit davon. Es sei wichtig, dass über die Wintermonate nun die Ausschreibung für den gesamten Anbau mit der Glasfassade erfolge. Würde es zu weiteren Verzögerungen kommen, sei auch mit mehr Kosten zu rechnen. 

KR Sommer Bündnis 90/Die Grünen fragt nach, wie lange diese Prüfung der Solarfläche für die Fassade dauern würde. 

Architekt Schönberger geht von einer Dauer von ca. 14 Tagen aus. Für den Brandschutz, der bei dieser Variante eine große Rolle spiele, benötige man aber einen extra Brandschutzfachplaner. 

Der Vorsitzende Landrat Ebeling schlägt vor zweistufig abzustimmen. In einem ersten Schritt sei über den Antrag von Rudolf Sommer, Bündnis 90/ die Grünen die Ermittlung der Kosten einer Photovoltaikfassade zu veranlasse, abzustimmen. In einem zweiten Schritt sei über den vorliegenden Beschlussvorschlag abzustimmen. 

Die Fraktionen stimmen dem Vorschlag über die zweistufige Abstimmung zu. 

Sachverhalt: 

Der Vorsitzende Landrat Ebeling bittet um Abstimmung über folgenden Beschlussvorschlag:

„Der Ausschuss für Planung und Bau beschließt, die Kosten für eine Photovoltaikfassade für den Erweiterungsanbau des Landratsamtes zu prüfen.“ 

Beschluss: 

Der Ausschuss für Planung und Bau lehnt es ab, die Kosten für eine Photovoltaikfassade für den Erweiterungsanbau des Landratsamtes zu prüfen.  

Sachverhalt: 

Der Vorsitzende Landrat Ebeling unterbreitet folgenden Beschlussvorschlag: 

„Aktuell ist beim Erweiterungsanbau für die Verwaltung ein Fußbodenheizsystem vorgesehen. Dieses System soll auch zur sommerlichen Kühlung verwendet werden, um eine Temperierung der Räume im Sommer zu erreichen. Eine dafür erforderliche kleine Kälteanlage ist auf dem Dach mit einzuplanen. 

Die Fassadenausbildung des Anbaus in Holzbauweise soll in den beiden oberen Stockwerken mit einer vorgehängten Glasfassade vor einer sichtbaren Lärchenholzkonstruktion erfolgen. Der massive Treppenhauskern, in dem sich auch der Aufzug befindet, erhält ebenfalls eine vorgehängte Glasfassade mit satiniertem Glas mit Teilbedruckung und LED-Hinterleuchtung. 

Die Mehrkosten für diese Fassadenausbildung gegenüber einer konventionellen Fassadenverkleidung betragen circa 185.000 € und werden vom Ausschuss für Planung und Bau ebenso genehmigt, wie die entstehenden Mehrkosten für die Temperierung in Höhe in von circa 80.000 €. 

Um einen ausgewogenen Dämmstandard am gesamten Objekt zu gewährleisten werden neben der zusätzlichen Dämmung der inneren Installationsebene auch eine geringfügige Dämmstärkenerhöhung am Flachdach und zusätzliche Maßnahmen bei der Perimeterdämmung vorgeschlagen. Dies beläuft sich auf knapp 200.000 € und führen zu einem Gebäude, dass deutlich unter einem KFW-55 Gebäude liegt. 

Eine Gesamtkostenschau wird in der nächsten Sitzung vorgestellt.“ 

Beschluss: 

Aktuell ist beim Erweiterungsanbau für die Verwaltung ein Fußbodenheizsystem vorgesehen. Dieses System soll auch zur sommerlichen Kühlung verwendet werden, um eine Temperierung der Räume im Sommer zu erreichen. Eine dafür erforderliche kleine Kälteanlage ist auf dem Dach mit einzuplanen. 

Die Fassadenausbildung des Anbaus in Holzbauweise soll in den beiden oberen Stockwerken mit einer vorgehängten Glasfassade vor einer sichtbaren Lärchenholzkonstruktion erfolgen. Der massive Treppenhauskern, in dem sich auch der Aufzug befindet, erhält ebenfalls eine vorgehängte Glasfassade mit satiniertem Glas mit Teilbedruckung und LED-Hinterleuchtung. 

Die Mehrkosten für diese Fassadenausbildung gegenüber einer konventionellen Fassadenverkleidung betragen circa 185.000 € und werden vom Ausschuss für Planung und Bau ebenso genehmigt, wie die entstehenden Mehrkosten für die Temperierung in Höhe in von circa 80.000 €. 

Um einen ausgewogenen Dämmstandard am gesamten Objekt zu gewährleisten werden neben der zusätzlichen Dämmung der inneren Installationsebene auch eine geringfügige Dämmstärkenerhöhung am Flachdach und zusätzliche Maßnahmen bei der Perimeterdämmung vorgeschlagen. Dies beläuft sich auf knapp 200.000 € und führen zu einem Gebäude, dass deutlich unter einem KFW-55 Gebäude liegt. 

Eine Gesamtkostenschau wird in der nächsten Sitzung vorgestellt.