Sprungziele
Inhalt

13. Sitzung Ausschuss für Kreisentwicklung, Umweltschutz und Touristik

des Landkreises Schwandorf, Wahlperiode 2014/2020
Donnerstag, den 14. Juni 2018, 14 Uhr, Sitzungssaal des Landratsamtes Schwandorf

Tagesordnungspunkt 7 - ÖPNV - Umsetzung des Mobilitätskonzepts

Der Vorsitzende Landrat Ebeling führt in den Sachverhalt ein.

Herr Dr. Huber, Verkehrsplanung und innovative Verkehrskonzepte der Regionalbus Ostbayern GmbH, stellt das Projekt im Rahmen einer Powerpoint-Präsentation vor. Er informiert, dass hauptsächlich die nachhaltige Weiterentwicklung des ÖPNV betrachtet worden sei, um allen Landkreisbürgern eine bessere Mobilität gewähren zu können. Dafür sei die Einführung eines Rufbusses geplant, der nur auf Anfrage die notwendigen Haltestellen anfahren solle. Dadurch sollen im Landkreis bis zu 28.000 Fahrten zusätzlich angeboten werden. Dies sei ein annähernd flächendeckendes System und eine sinnvolle Ergänzung des ÖPNV.

Der Vorsitzende Landrat Ebeling sieht die Reduzierung der nicht erschlossenen Gebiete von 34 % auf 17 % als positiv.

KRin Baumer, CSU, bedankt sich für die wertvolle Vorarbeit. Sie ergänzt, dass die Landkreisbevölkerung das bereits gemachte Angebot nicht in dem wünschenswerten Umfang genutzt habe. In Zukunft solle ein Konzept geschaffen werden, dass für jeden einen Nutzen habe. Auch sei zu beachten, zukünftig eine landkreisübergreifende Anbindung z. B. nach Weiden oder Cham zu schaffen. Sie betont nochmals die Wichtigkeit der Werbung für den Rufbus, damit dieser auch von den Bürgern angenommen werde.

KR Sommer, Bündnis 90/Die Grünen, erkundigt sich, ob die Bestellung des Rufbusses per Telefon erfolgen solle. Er fragt nach, ob die Erreichbarkeit des Buchungssystems auf eine bestimmte Uhrzeit beschränkt sei.

Herr Dr. Huber erwidert, dass sich für noch kein Umsetzungssystem entschieden worden sei. Neben der telefonischen Variante könne auch die Möglichkeit der elektronischen Buchung über eine App angeboten werden. Die Buchungszeiten sollen möglichst wenig eingeschränkt werden. Die Erfahrungen zeigen jedoch, dass nach 20 Uhr kaum noch Anfragen bestehen würden.

KR Sommer ergänzt, dass bereits einmal das Angebot des Rufbusses nicht in Anspruch genommen worden sei und fragt nach, wieso dieses neue Projekt nun von den Bürgern besser angenommen werden solle.

Herr Dr. Huber berichtet, dass das Grundkonzept bereits anders aufgebaut worden sei. Dieses treffe die Notwendigkeiten der Bürger besser als das alte System. Durch die Vorarbeit sei bereits eine bessere Kommunikation nach außen erfolgt.

Der Vorsitzende Landrat Ebeling informiert, dass pro Fahrt mit ca. vier Fahrgästen kalkuliert werde. Die Kostenkalkulationen seien grobe Schätzungen, da noch keine Verträge geschlossen worden seien.

KR Kimmerl, ÖDP, begrüßt das Konzept des Rufbusses. Er sieht den Unterschied zum vorherigen Konzept darin, dass es auf Grund einer soliden Datenbasis geschaffen worden sei. Er erkundigt sich, wie der Rufbus mit anderen Angeboten kompatibel sei. Der östliche Landkreis müsse in den Rufbus stark mit eingebunden werden, da dort zurzeit wenige Möglichkeiten des ÖPNV angeboten werden.

Der Vorsitzende Landrat Ebeling erläutert, dass der Rufbus in den Tarif des ÖPNV mit eingebunden werde und es einheitliche Preise geben werde.

KR Kimmerl fragt nach, ob der Anteil, den der Landkreis zu tragen habe, gleich bleibe oder ob dieser mit der staatlichen Förderung kompensiert werden könne.

Herr Dr. Huber informiert, dass sich die Förderung auf das Betriebskostendefizit beziehe. Insofern decke es auch die sonstigen Kosten ab. Es würde eine Anlaufphase geben, in der weniger Leute das Angebot nutzen würden. Wichtig sei hier vor allem die Kommunikation nach außen. Der jetzige ÖPNV soll durch den Rufbus gestärkt werden. Es würden keine bestehenden Linien gefährdet werden

KR Wartha, SPD, fragt nach, mit wie vielen gefahrenen Kilometern in einem Jahr zu rechnen sei.

Herr Dr. Huber erläutert, dass für den gesamten Landkreis im ersten Jahr mit rund 60.000 km gerechnet werde.

KR Wartha bittet um einen jährlichen Rechenschaftsbericht.

Herr Dr. Huber ergänzt, dass die Einführung des Rufbusses auch eine Imagesteigerung des gesamten ÖPNV zur Folge habe.

KR Neuber, FWG, ist der Ansicht, dass das Marketing bei der Einführung entscheidend sei. Dies würde auch den Unterschied zum alten Rufbus darstellen. Er sieht bei der Neueinführung bessere Voraussetzungen, als beim alten Konzept. Er würde den Namen „BAXI“ verwenden, da dieser den Bürgern bereits bekannt sei.

Der Ausschuss für Kreisentwicklung, Umweltschutz und Touristik stimmt der Einführung der bedarfsorientierten Anrufbussen in den zwölf Sektoren ab dem 01.01.2019 zu. Die Verwaltung wird damit beauftragt, die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um das Anrufbus-System im Landkreis Schwandorf zu implementieren. Die Förderung im Rahmen des oben genannten Förderprogramms soll beantragt werden. Als Name für die Anrufbusse soll „BAXI“ gewählt werden, sofern dieser im Rahmen einer Lizenzierung durch den Landkreis Tirschenreuth verwendet werden darf. Das Anrufbus-System soll in die bestehenden Tarifstrukturen eingebunden werden.