Kaum ist der Schnee verschwunden und steigen die Temperaturen wieder an, durchbrechen kleine, gelbe, nach Honig duftende Blütenknöpfe den Boden und bringen einen ersten Frühlingsgruß. Sie gehören dem Huflattich, der an Böschungen und auf Schuttplätzen, aber auch an Straßen-, Weg- und Ackerrändern im ganzen Landkreis zu finden ist.
Der Huflattich gehört zur Familie der Korbblütler wie der Löwenzahn oder das Gänseblümchen. Er wird 10 bis 30 cm groß und wächst auf feuchter, lehmiger Erde. Erst lange nach den Blüten erscheinen seine Blätter, weshalb auch er im Mittelalter mit dem Namen „filius ante patrem“ = „Sohn vor dem Vater“ bezeichnet wurde. Die Blätter sind handtellergroß oder etwas größer und erinnern mit ihrer Form an ein Herz oder auch Huf, wovon sich der erste Teil im deutschen Namen ableitet. „Lattich“ geht auf ein lateinisches Wort zurück, das verschiedene großblättrige Pflanzen bezeichnet.
Die Oberseite der Blätter ist dunkelgrün im Gegensatz zur weißfilzigen und behaarten Unterseite. Der botanische Name „farfara“ (lateinisch für „mehlbestäubt“) weist darauf hin.
Der lateinische Name „Tussilago“ findet sich schon bei Plinius und setzt sich zusammen aus „tussis“ = Husten und „agere“ = vertreiben. Huflattich wurde demnach bereits in der Antike als Hustenmittel verwendet. Er wirkt vor allem Hustenreiz stillend bei trockenem Reizhusten, bewährt sich aber auch bei Heiserkeit, Bronchitis und Asthma. Getrocknete Huflattichblätter sind auch heute noch Bestandteil mancher Bronchial- und Hustentees.
Äußerlich verwendet, beschleunigt Huflattich die Wundheilung. Manche Autoren empfehlen gegen wundgelaufene Füße Huflattichblätter, die man mit der Unterseite Richtung Fuß in die Socke legt.
Der Huflattich erfreut uns also nicht nur durch die ersten farbigen Tupfen, die er in die noch schlafende, graue Landschaft zaubert. Auch als alte Heilpflanze hat er einen sehr hohen Wert, wie so manches eher unscheinbare Pflänzchen, das in unserer Gegend wächst.
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